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Merry Crisis and a Happy New Fear 2021

Der Satz "Merry Crisis and a Happy New Fear" erschien zum ersten Mal auf dem Cover der Weihnachtssonderausgabe 2007 des Magazins Vavel.

Der gleiche Satz tauchte an Weihnachten 2008 während der Unruhen in Griechenland auf. Auslöser der Unruhen war die Ermordung des 15-jährigen Schülers Alexandros Andréas Grigoropoulos durch zwei Polizisten auf Nachtpatrouille im Athener Universitätsviertel Exarchia.
Der Mord an dem jungen Studenten wurde zunächst mit der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung begründet. Die Unruhen, bei denen es zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei kam, dauerten mehr als 3 Wochen und der Schaden belief sich auf 100 Millionen Euro.
Die britische anarchistische Publikation Occupied London behauptete, dass die Phrase "Merry Crisis and a Happy New Fear" (Fröhliche Krise und eine frohe neue Angst) "einer der wichtigsten Slogans des Aufstands von 2008" war.

Heute ist das Stadtviertel Exarchia noch immer ein Spiegelbild des Scheiterns der EU als zivile Gemeinschaft, aber auch der freien Wirtschaftsgemeinschaft als Allheilmittel, an das man viele Jahrzehnte bedingungslos innerhalb der Europäischen Grenzen geglaubt hat. Ich konnte mir bei einer Griechenlandreise im Jahr 2018 selbst ein Bild davon verschaffen.

Durch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, ist jedoch die gesamte Welt ein Stück näher an die Grenzen eines wirtschaftlichen Kollaps gerückt und uns allen stehen sehr ungewisse Zeiten bevor. Der Slogan "Merry Crisis and a Happy New Fear" ist aktueller denn je.

Nichtsdestotrotz kann man der Entwicklung auch einige positive Aspekte abgewinnen. Trotz der vielen Zweifel, haben viele Menschen das "Wir" vor das "Ich" gestellt und dadurch einen anderen Blick auf das Leben als soziale Gemeinschaft gewonnen. Durch das Wissenschaftliche Wettrennen wurden viele neue Technologien in Rekordtempo weiterentwickelt welche uns, trotz Startschwierigkeiten und allgemeiner Skepsis, in den nächsten Jahren viele Möglichkeiten für die Behandlung von bisher auch unheilbaren Krankheiten geben werden.
Die Euforie und die allgemeine Erleichterung welche in den westlichen Ländern eintreten wird, da sie den Pandemieverlauf voraussichtlich bereits im ersten Halbjahr 2021 in den Griff bekommen werden, wird zu einer Tourismusexplosion in den Europäischen traditionellen Destinationen führen. Meine aktuelle Wahlheimat Südtirol, wird davon enorm profitieren, aber auch das Stichwort "Over-Tourism" wird wieder in aller Munde sein. Bis 2022 wird auch der globale Tourismus mit seinen Licht- und Schattenseiten wieder in volle Fahrt kommen und den wirtschaftlichen Austausch der globalisierten Welt beschleunigen.
Ich werde versuchen meinen Beitrag hin zur positiven Entwicklung zu leisten, indem ich weiterhin lokale Entscheidungen und Wirtschaftskreisläufe durch mein Konsumverhalten festige, aber auch ohne Angst neue Entwicklungen und Technologien wahrnehmen werde, welche dem Allgemeinen Wohlstand und dem gemeinsamen Wohlergehen förderlich sind.

Langweilig wird es jedenfalls nicht und wie nach jeder Krise und bei jedem Paradigmenwechsel gibt es ein Licht am Ende des Tunnels. Ich wünsche Allen "Happy No Fear" für die uns bevorstehende Zeit und man nehme neue Gewohnheiten und neue Möglichkeiten mit der Chance wahr, die sie in den Augen eines Kindes darstellen kann.

 

Simon Margesin