Ein Jahr im Homeoffice: eine Überlebensanleitung

Tipps fürs Arbeiten zuhause zum einjährigen Lockdown Jubiläum in Südtirol

Kaum zu glauben, aber die Internationalen Lockdowns feiern bereits Ihren einjährigen Geburtstag.

Während ich diesen Text schreibe (März 2021) ist der Großteil Italiens wieder als Rote Zone eingestuft, mit allen dazugehörigen Ausgangssperren. Höchste Zeit meine besten Erfahrungen & Tipps nach einem Jahr Arbeit von zuhause im Homeoffice, zusammenzufassen.

Es war ein Schock als am 9. März 2020 das erste mal Ausgangssperren aufgrund der Pandemie, im Nachkriegseuropa, ausgerufen wurden. Eine Mischung aus Fassungslosigkeit und Entspanntheit stellte sich ein, so konnte man die Chance des "Zuhausebleibens" endlich dafür nutzen, lange aufgeschobene Projekte umzusetzen oder einfach von der gewohnten Alltagshektik etwas runterzukommen und vielleicht ein gutes Buch zu lesen. Da auch mein Büro und mein Wohnsitz in verschiedenen Südtiroler Gemeinden liegen, habe ich den ersten Lockdown im Homeoffice verbracht.

Schon bald wurde klar, dass der spartanische Küchenstuhl sich nicht als Bürostuhl eignet und dass auch viele andere Faktoren für ein "friedliches Zusammenleben" (& Arbeiten) in den eigenen vier Wänden, eine überlebenswichtige Rolle spielen. Viele der gewonnenen Erfahrungen habe ich auch in den gewohnten Büroalltag übernehmen können:

• Homeoffice Lektion Nr. 1: "Sitzleder"

  Bereits nach einem halben Tag Arbeit auf dem Küchenstuhl war klar, dass die richtige Haltung eine der Grundvoraussetzungen fürs Überleben im Homeoffice ist. Rückenschmerzen waren hier vorprogrammiert und hätten sich zum allgemeinen "Lagerkoller" hinzugefügt. Deshalb habe ich mich sofort schlau gemacht und zwei Lösungen für "gesünderes Sitzen" gefunden.
  
  
  
  1. Lösung: Höhenverstellbarer Active Learning Hocker
  Dieser kleine "Wackelhocker" hat es in sich. Da sich der Hocker auf einer Art "ausbalancierten Halbkugel" aufrecht hält ist man immer wieder gezwungen, seine Sitzposition zurecht zu rücken und den Rücken gerade zu strecken. Das Ausbalancieren und die Möglichkeit sich beim Sitzen zu bewegen halten die Rückenmuskulatur fit und verbessern die allgemeine Haltung der Wirbelsäule. Der Hocker ist höhenverstellbar und kann auch als "Anlehn-Hocker" zum Steh- Arbeiten verwendet werden. Meine Erfahrung mit dem Active Learning Hocker ist in Abwechslung mit anderen Sitzgelegenheiten wirklich sehr positiv. Der Hocker sorgt durch die Höhenanpassung und die fehlende Rückenlehne für eine korrekte Haltung vor jeglicher Art von Tischen bis hin zum Stehpult.
  
  
  2. Lösung: ergonomischer Kniestuhl aus Holz
  Im Dachboden meiner Eltern vergraben, habe ich einen ergonomischen Kniestuhl aus Holz entdeckt und bereits vor dem Lockdown ins Homeoffice gebracht. Der gut gepolsterte Schaukelstuhl ohne Rückenlehne stellte sich als goldrichtige Entdeckung heraus. Die höhenverstellbare Sitzfläche gepaart mit den komfortablen Knielehnen sorgt für eine angenehme und gesunde Sitzhaltung. Die Modalität des Schaukelns hält den Rücken fit und inspiriert mich beim kreativen Arbeiten zu höherer Konzentration und sogar zu besseren Ideen.
  
  

• Homeoffice Lektion Nr. 2: "Klarsicht"

  Wenn ich in meinem Büro arbeite, bin ich bereits gewohnt meinen 17-Zoll Full-HD-Laptop mit einem 21-Zoll Full-HD Bildschirm von BENQ zu teilen. An jenen Tagen in denen ich jedoch ausschließlich zuhause arbeite, hatte ich mich bisher immer mit dem farbkräftigen Full-HD Screen meines Acer Laptops begnügt. Für ein paar Tage und unterwegs reicht dies auch vollkommen aus, sogar für Bildbearbeitung und Grafikprogramme. Für wochenlanges Arbeiten im Homeoffice ist jedoch ein "Split-Screen" mit 2 Monitoren, aus meiner Erfahrung unerlässlich. Deshalb habe ich mich schlau gemacht und mich für die neuen hochauflösenden Monitore in den oberen Größen interessiert. Anfangs war ich an einem 32-Zoll Bildschirm interessiert, habe jedoch entschlossen, dass dies für "Nahes Arbeiten" doch zu viel Bildfläche ist und anschließend für ein 27-Zoll Modell optiert.
  Die enorme Entwicklung in der Bildschirmauflösung hat mich auch auf verschiedene 4K-Modelle aufmerksam gemacht. Jedoch ist hier der Preissprung noch immer enorm und ich war mir nicht sicher ob die höhere Auflösung diesen rechtfertigt. Zudem hat eine solch hohe Auflösung nicht nur Vorteile. Z.B. kann es "Kompatibilitätsprobleme" mit verschiedenen Programmen geben oder Ikonen und Textpassagen werden unleserlich klein ausgespielt, auch wenn man in Windows (fast) alles skalieren kann. Deshalb wurde ich auf WQHD-Monitore aufmerksam mit einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixel, welche für eine Größe von 27-Zoll ideal ist. Dies sorgt für ein gestochen scharfes Bild auch bei Büroarbeit.
  
  
  
  Meine Wahl ist schließlich auf einen "27 Zoll Curved-Monitor WQHD" von Acer gefallen (Modell: ED270UP). Dieser Monitor ist ideal für Freizeit und Arbeit denn er ist beim nahen Arbeiten hochauflösend und farbecht und bietet mit einer Bildwiederholungsrate von bis zu 144Hz auch ein flüssiges, "flimmerfreies" Bild, damit die Augen auch nach stundenlangem Arbeiten nicht ermüden. Dieser Monitor bestätigt meine gute Erfahrung mit der Marke Acer, in Hinsicht auf das beste Preisleistungsverhältnis.
  
  

• Homeoffice Lektion Nr. 3: "Eingabe"

  Langes Arbeiten am PC kann auch für Handgelenke, Haltung und Finger einiges an Anspannung verursachen. Deshalb benutze ich seit vielen Jahren ein "Wacom Intuos A5-Wide Tablet", welches vor allem für Illustration und Grafische Arbeiten, aber auch als gelegentlicher Maus-Ersatz dient. Mittlerweile gibt es neuere Modelle dieses Grafiktabletts, jedoch ist die Marke, Verarbeitung und Qualität dermaßen hochwertig, dass mein Tablet auch nach fast 10 Jahren noch die gleiche Sensibilität, Druckstärke & Genauigkeit aufweist wie am ersten Tag. 
  
  
  
  Um auch für "Mausarm & Handgelenk" optimale Eingabe zu erhalten habe ich mich für eine "Ergonomische Wireless- Mouse von Autley" entschieden. Diese vertikale Maus im unteren Preissegment, ist sehr einfach zu bedienen, bietet unzählige Tastenkombinationen und erleichtert klicken, scrollen und haltungsgerechtes Arbeiten ungemein. Seit ich mit dieser Maus im Homeoffice arbeite, möchte und kann ich mit keiner normalen Maus mehr über längeren Zeitraum arbeiten.
  
  

• Homeoffice Lektion Nr. 4: "Lauschangriff"

  Teilt man sich den Homeoffice-Raum mit Mitbewohnern oder Lebenspartnern, so kann dies schnell zu Meinungsverschiedenheiten bis hin zu "Zusammenlebenskrisen" führen. Hier ist besonders die Geräuschbelastung eines der kritischsten Elemente. Endlose Webinare, Hintergrundmusik und Conference Call, können beim Gegenüber zu blanken Nerven führen. Deshalb können "Noise Cancelling Headphones" hier Abhilfe schaffen, da sie einerseits Hintergrundgeräusche ausblenden und andererseits keine Geräuschkulisse nach Außen dringen lassen. Ich habe mich für das Modell Mpow H17 entschieden und bin bis dato sehr zufrieden, vor allem was die enorm lange Akku-Laufzeit von bis zu 45 Stunden betrifft!   
  
  

• Homeoffice Lektion Nr. 5: "Endlich Zeit zum Lesen"

  Die Zeit der Lockdowns war für mich auch endlich wieder mal ein Moment um meine Lust zum Lesen wieder ausgiebig zu pflegen. Durch die Alltagshektik der letzten Jahre und die ständige Büroarbeit am Monitor, hatte sich mein "Lesepensum" auf ein paar Urlaublektüren beschränkt. Es gibt nichts schöneres als eine Lesereise zu unternehmen, wenn physische Reisen nicht möglich sind.
  
  
  
  Die schönste "Buch- Entdeckung" war der Titel "Anleitung zum Müßiggang" von Tom Hodgkinson (Orig.: "How to be idle"). Diese zeitliche und kulturelle Reise zur Entdeckung des "kreativen Nichtstuns" war eine wunderbare Lektüre, welche einem bestens dabei helfen kann, auch zukünftig ein ausgewogenes und glückliches Leben zu führen, indem man sich Prioritäten und Praktiken auch für die Zeit nach der globalen Pandemie aneignen kann.
  
  Das Buch "Search inside Yourself" hingegen, vom "Google Jolly Good Fellow" Chade-Meng Tan, ist eines der besten Bücher zum Thema Mindfulness, Persönlichkeitsentwicklung und Inneres Wachstum welches ich in den letzten Jahren gelesen habe. Es basiert auf den grundlegenden Inhalten des Programms für persönliches Wachstum, welches bei Google seit 2007 von Chade-Meng Tan, als Acht-Wochen-Kurs zusammen mit renommierten Wissenschaftlern, eingeführt wurde.
  
  

• Homeoffice Lektion Nr. 6: "Genuss"

  Als Erinnerung an eine Kuba Reise ein Jahr vor der Pandemie, hatte ich noch eine Schachtel Zigarren übrig, welche die letzten Monate, wenn auch etwas angetrocknet, doch noch in gutem Zustand überstanden hatten. Als kleine Genuss- Reise auf der hauseigenen Frühlingsterrasse verbrachte ich so einige Lockdown- Wochenenden mit Zigarre und Cubata (Rum & Cola) und träumte von vergangenen und zukünftigen Entdeckungsreisen. Natürlich möchte ich niemanden zum übermäßigen Rauchen oder Alkoholkonsum anstiften, aber ich persönlich habe die Zeit der Pandemie sehr gut, durch bewussten und gemäßigten Rauch- und Trinkgenuss, überstanden.
  
  
  
  Als "Einsteiger- Zigarre" kann ich hier die Marke "Romeo y Julieta Mille Fleurs" empfehlen, welche durch rundes Aroma, mittlere Größe, handgerollte Qualität und hochwertigen Tabak überzeugt. In Bozen gibt es die beste Zigarrenauswahl Südtirols in der Trafik "Tobacco & More" im Einkaufszentrum Twenty.
  
  

Simon Margesin